Wohin geht die Fahrt?

Liebe Besucher unserer Internetseite,liebe Leserinnen und Leser,

kaum haben wir unsere Seite hier aktualisiert, sind die Informationen binnen einer Woche bereits überholt – das Corona-Virus schlägt zu und die BVG handelt!

Heute, am 25. März 2020, war kurz vor dem 20.sten Jubiläum unseres Einsatzes auf der Buslinie 218 und deren Vorläufer A18 Schluss. Die Linie wird bis auf weiteres eingestellt! Einige Impressionen zu diesem denkwürdigen Tag zeigen Ihnen die Fotos. Sie sehen unseren Stammfahrer Norbert, der dies sehr bedauert und alle Fahrgäste grüßen lässt, die ihm ans Herz gewachsen sind. Für ihn ist dies ein schwerer Tag. Sie sehen mich (endlich mal), der Ihnen diese Texte hier schreibt, in historischer BVG-Kluft. Sie sehen die Abenddämmerung über der Havel an der Pfaueninsel, die ich echt vermissen werde. Ferner habe ich zum letzten Mal Bärlauch an der Endstelle gepflückt, der mein Frühstück bereichert.

Denn seit dem 26. März gilt der CoV2-Pandemie (PAN) Fahrplan, so die offizielle Bezeichnung seitens der BVG. Die Daisy-Anzeigen informieren, dass Metrolinien alle 10 Minuten fahren und die Busse sonst mindestens alle 20 Minuten kommen. Nur zum 218er gibt es null Informationen, außer dieser hier und einer kryptisch Formulierung in der elektronischen BVG-Fahrplanauskunft. Ob auch andere Linien komplett eingestellt werden, wissen wir nicht.

Allerdings gibt es keinen Grund, nun in langer Trübsal zu verharren. Ab dem 26. März fahren wir 7 Tage die Woche auf dem 181 zwischen U-Bahnhof Walther-Schreiber-Platz und Britz, Kielinger Straße. Diese Linie hat uns die BVG zugewiesen. An dieser Stelle danken wir ausdrücklich den Verantwortlichen der BVG, die uns mit dieser Ersatzleistung bedacht haben und dem Fahrplanbüro, mit dem wir uns hierzu sehr unbürokratisch verständigen konnten. Da auch wir unseren Beitrag zur Eindämmung des Corona-Virus leisten wollen / müssen, werden wir den Fahrplan nicht veröffentlichen, der sich deutlich zwischen Montag bis Freitag, Samstag sowie Sonntag unterscheidet. Denn vielleicht ergäbe sich ja aus der Veröffentlichung ein Run auf unseren Bus, der in Corona-Zeiten extrem kontraproduktiv wäre. Denn unsere Traditionsfahrt auf dem 81er im Jahr 2017 war ein echter Erfolg mit sehr vielen Fahrgästen. Getreu unserem Motto, kein Autobus aus unserem Sammlung ist zu schade für den Linienalltag, werden wir gelegentlich auch richtig alte Kisten einsetzen und so den Fahrgästen ein nettes Alltagserlebnis im depressiven Corona-Alltag bieten. Wir wären nicht Traditionsbus, wenn wir nicht so denken würden – das ist unsere DNA! Wie lange nun auf einem Bus der Linie 181 der Slogan „Weil wir dich lieben“ vielleicht stärker als die Fahrgäste es gewöhnt sein mögen, gelebt wird, wissen wir nicht. Wir werden sehen, welche Infektionszahlen uns in den Medien vom Robert-Koch-Institut genannt und wann diese stark rückläufig werden. Und dann kehren wir hoffentlich ganz schnell auf den 218er zurück. Einige von uns haben heute schon „Heimweh“.

Übrigens, so groß wie man denkt ist der Unterschied zwischen 181 und 218 gar nicht. Die Summe von 181 ist 10, die von 218 ist 11. Und auch etliche Haltestellennamen des 181ers haben einen Naturbezug.

Text: Stefan Freytag