MAN SD 79 bei der BVG
(MAN SD 200)

Es liegen weitere Beschreibungen vor zum SD 200:
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Technische Daten SD 200

Im Jahre 1979 konnte die Fahrzeugflotte der BVG um siebzig Neufahrzeuge mit den Wagennummern 3163 - 3232 ergänzt werden. Traditionell wurden diese Busse bei den Aufbauherstellern Orenstein & Koppel (3163 - 3188) und Waggon Union (3189 - 3232) unter der Verwendung von MAN-Fahrgestellen karossiert, wobei sich diese Fahrzeuge in der Ausführung nicht von den bereits im Vorjahr in Dienst gestellten Wagen 3123 - 3130, 3135 und 3137 (Teilserie der SD 78) unterschied.

So verfügten alle Fahrzeuge ab Werk über die dem Fahrgastfluss-Prinzip entsprechende zweite Treppe zum Oberdeck und waren mit einer nun über der Einstiegstür eingelassenen seitlichen Rollbandanzeige versehen.

Lediglich der numerisch (nicht aber fahrgestellchronologisch!) letzte Wagen 3232 wurde statt mit der sonst verwendeten Innenverkleidung aus HORNITEX-Pressholzplatten mit Kirschbaum-Muster jetzt mit einer einheitlich orange gehaltenen Innenverkleidung ausgestattet. Ob diese abweichende Gestaltung anlässlich der Verwendung des 500sten Fahrgestells für einen SD 200 erfolgte (was aber aufgrund schon früher für Lübeck und zu Vorführzwecken gefertigten SD-Bussen nicht gleich dem 500sten BVG SD 200 entspricht !), mag dahingestellt sein.

Die Indienststellung der SD 79 begann im Juli 1979 und endete erst mit der Zulassung der Wagen 3183 - 3188 im Februar 1980. Dabei wurden die Neufahrzeuge zunächst folgenden Betriebshöfen zugeordnet: Spandau 3163 - 3172, Usedomer Straße 3173 - 3188, Britz 3189 - 3198 und 3229 - 3232, Zehlendorf 3199 - 3208, Lichterfelde 3209 - 3218 und Müllerstraße 3219 - 3228.

Bereits wenige Wochen nach Indienststellung wurden die Wagen 3173 und 3208 zum Betriebshof Cicerostraße umgesetzt, wo beide Busse für den Einsatz als Werbe- und Präsentationsfahrzeuge auf Messen Sondereinbauten erhielten. So wurde bei beiden Bussen zur Unterbringung von Zurüstteilen der Bereich der Gepäckablagefläche unter der vorderen Treppe verblecht. Zusätzlich wurde bei Wagen 3208 noch ein Teilbereich der Gepäckablage unter der hinteren Treppe zur Aufnahme von weiteren Aggregaten verschlossen.

Mit Wagen 3178 wurde im August 1985 die erste Großreparatur eines SD 79 begonnen, die mit der Fertigstellung des Wagens 3230 im Dezember 1986 beendet wurde.

Als erster SD 79 schied der Wagen 3195 nach einem schwerem Verkehrsunfall am S-Bahnhof Priesterweg im Juni 1989 aus dem Bestand aus. Der auf der Linie 76 (heute M76) eingesetzte Bus fuhr dabei, vermutlich aufgrund der Unachtsamkeit des Fahrers, auf einen am Straßenrand abgestellten Bauanhänger auf.

Die altersbedingte Abstellung dieser Fahrzeugserie erfolgte überwiegend im Herbst 1993, als innerhalb weniger Monate 53 der 70 Busse ausgemustert worden sind.

Bereits im Oktober des Folgejahres schieden mit den Wagen 3208, 3219, 3223, 3225, 3229 und 3231 auch die letzten verbliebenen SD 79 aus dem BVG-Fuhrpark aus.

Text: Christian Neuhaus

SD79

Im Dezember 1993 dreht 3170 seine Runden buchstäblich über die Dörfer im Nordosten Berlins und pausiert am Bahnhof Buch. Ob kein passendes Rollband eingebaut oder das Steckschild einfach bequemer zu handhaben war, ist nicht überliefert.

Foto: C. Neuhaus

SD79

Einen schönen Klassiker der Popwerbung auf Autobussen, nämlich für die Grüne Woche, präsentiert 3208 an der Pankower Endstelle am U-Bahnhof Vinetastraße. Die Scheiben blieben von der Werbung noch ausgespart.

Foto: C. Neuhaus

SD79

Vom Zoo aus bediente die Linie 219 die Siedlung Eichkamp. Auf dieser Ku'-Damm-Linie wurden natürlich Doppeldecker eingesetzt, allerdings gerne die älteren Baujahre. Am 16. Mai 1994 macht der Betriebshof Helmholtzstraße mit 3220 seine Aufwartung.

Foto: C. Neuhaus

SD79

Der gedankliche Vorläufer der Kulturbusse war diese Kurzzeitwerbung auf 3223, die allerdings nur dieses eine Motiv trug. Auch hier war es der Betriebshof Helmholzstraße, der die älteste Gurke auf der prominentesten Linie einsetzte.

Foto: C. Neuhaus

zuletzt aktualisiert 12.11.2015