Neoplan
LN
(N 4020 NF)
(Langer
Eindecker mit Niederflurtechnik)
Auch wenn
den Stadtlinienbussen des Herstellers Neoplan nicht überall der Ruf
absoluter Zuverlässigkeit vorauseilt, gingen in den letzten Jahren
von diesem Traditionsunternehmen mit Stammsitz in Stuttgart doch immer
wieder wegweisende Ideen für den Fahrzeugbau aus, die recht schnell
auch von anderen Anbietern übernommen wurden.
Neben den ersten Niederflurbussen war es die Firma Neoplan, die als erste
die konsequente Auslegung der Straßenverkehrsordnung umsetzte und
einen Stadtlinienbus konzipierte, der die damals maximal zulässige
Wagenlänge von 15 Metern für ein Fahrzeug ohne Gelenk aufwies.
Dabei bieten sich diese aufgrund der Überlänge mit drei Achsen
ausgestatteten Fahrzeuge insbesondere zum Einsatz auf den Linien an, für
die ein herkömmlicher Linienbus mit zwölf Metern Fahrzeuglänge
an seine Kapazitätsgrenzen stößt, ein Gelenkbus jedoch
noch nicht ausgelastet ist. Im Juni 1995 wurde daher ein nach BVG-Lastenheft
konzipierter 15-Meter-Bus der Firma Neoplan der BVG zur Erprobung zur
Verfügung gestellt. Dieser auf das Stuttgarter Kennzeichen S-LX 5541
zugelassene Bus mit der Typenbezeichnung N 4020 NF wurde im Rahmen der
Veranstaltungen zum 30-jährigen Bestehen des Omnibusbetriebshofes
Indira-Gandhi-Straße vorgestellt und gelangte danach auf der Linie
169 zwischen Berlin-Kaulsdorf und dem Köpenicker Ortsteil Müggelheim
zum Einsatz. Da seit Jahrzehnten für BVG-Fahrzeuge eine Übereinstimmung
der Wagennummer mit der Zahlenkombination der amtlichen Zulassung üblich
ist, wurde die zuvor durch die Abstellung eines Ikarus-Busses frei gewordene
Wagennummer 5541 an den neuen Neoplan-Bus vergeben. Bereits nach wenigen
Einsatzwochen wurde der Wagen an Neoplan zurückgegeben.
Im Jahr 1997 wurden,
offenbar aufgrund positiver Erfahrungen mit diesem neuen Bustyp, 25 Dreiachser
der Bauart N 4020 NF auf Leasingbasis angeschafft (Wagennummern 1501 -
1525) und dem Betriebshof Lichtenberg zugewiesen. Die Wagen 1501 - 1503,
1505 - 1515 wurden dabei mit aufgearbeiteten ANNAX-Anzeigen aus zuvor
abgestellten Neoplan-Eindeckern versehen (Wagennummern 2046 - 2060); die
Wagen 1516 - 1525 erhielten eine Flüssigkristallanzeige der Firma
Gorba. Als einziger der 25 Busse wurde der Wagen 1504 mit einer Matrix-Anzeige
versehen.
Wie schon Wagen 5541
waren die Wagen ursprünglich im Bezirk Köpenick anzutreffen,
mit der Zeit verlagerte sich der Einsatzschwerpunkt dieser Busse zunehmend
auf die nördlicher gelegenen Bezirke Marzahn und Hellersdorf. Mit
Indienststellung von 71 Dreiachsbussen des Herstellers Evobus im Winter
2002 - wovon dem Betriebshof Lichtenberg zunächst 54 Busse zugeordnet
wurden - konnte auf den weiteren regulären Linieneinsatz der mittlerweile
als reparaturanfällig bekannten Fahrzeuge verzichtet werden, weshalb
alle 25 Busse im Februar 2003 der Einsatzreserve für Ersatzverkehre,
dem so genannten Buspool, zugewiesen wurden.
Nach Ablauf der Leasingvertragslaufzeit sind alle 25 Fahrzeuge aus dem BVG-Bestand ausgeschieden und vom Hersteller nach Budapest verkauft worden. In Vorbereitung auf ihren neuen Einsatzbetrieb sind die Busse bereits in Berlin auf die Hausfarben der Volanbusz Budapest umlackiert worden.
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Der Vorserienwagen der Bauart Neo LN Wagen 5541 im Einsatz auf der Linie 169 in Köpenick.
Foto: Christian Neuhaus |
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Wagen 1504, der als einziger mit einer Vollmatrix-Zielanzeige versehen war, am S-Bahnhof Kaulsdorf.
Foto: Christian Neuhaus |
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Nur drei der insgesamt 25 Wagen dieser Bauart haben während der Einsatzzeit bei der BVG eine Bandwerbung erhalten. Einer von ihnen war 1506.
Foto: Christian Neuhaus |
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Ein schöner Rücken....?
Gut zu sehen die Turmanordnung des Motors hinten links, hier bei Wagen 1513.
Foto: Christian Neuhaus |
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Shuttleverkehr zur Internationalen Luftfahrtaustellung (ILA) 1998.
Foto: Christian Neuhaus |
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Innenaufnahme von 1502 am Tage der Fahrzeugübergabe an die BVG.
Foto: Rüdiger Messer |
Text: Christian Neuhaus
Stand: 20.01.2006
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