Wagen 2354 (Büssing DE 72) 

Der Wagen 2354 entstammt einer Bestellung von achtzig im Jahr 1972 vom Berliner Hersteller Gaubschat gefertigten Büssing-Doppeldeckern der Serie DE 72, denen bei Indienststellung die Wagennummern 2331 - 2363 und 2399 - 2445 zugewiesen worden sind. Als einer von fünf Wagen (2351 - 2355) ist der Bus nach der amtlichen Zulassung am 17. August 1972 (Lackdatum 30. Mai 1972) dem Betriebshof Helmholtzstraße zugewiesen worden. Nach der Umsetzung zum Betriebshof Zehlendorf im Frühjahr 1981 blieb 2354 dort bis zu seiner Ausmusterung heimisch.

 

Bereits vor der amtlichen Erstzulassung ist 2354 mit einer Bandwerbung für das Einrichtungshaus Möbel-Hübner versehen worden, die der Bus bis zur Großreparatur trug. Diese wurde in der Zeit vom 29. Juni bis 1. August 1977 durchgeführt, das Lackdatum war hierbei der 29. Juli 1977. Nach Abschluß der Großreparatur dauerte es noch ein gutes halbes Jahr, bis 2354 wieder eine Werbung erhielt. Ab dem 5. Januar 1978 wurde erneut ein Möbelhaus - die Firma Möbel-Spieker - beworben, mit der der Bus bis zur Abstellung am 30. November 1984 unterwegs war.

 

Als Besonderheit sei erwähnt, dass der Wagen mit zu den DE 72 gehörte, bei denen die Zusatzheizung erst nach der Indienststellung durch die HwA eingebaut wurde, was an dem eckigen Lüftungsgitter auf der Front erkennbar war. Anlässlich der Beseitigung eines Unfallschadens im Dezember 1979 wurde dieses durch das ansonsten bei DE-Bussen typische Lüftungsgitter mit Dichtung und Keder ersetzt, mit dem der Bus nun nicht mehr von den DE-Wagen zu unterscheiden war, die bereits werksseitig mit Zusatzheizung ausgestattet worden sind. Ferner wurde Anfang der Achtzigerjahre auch bei 2354 die Belegungskontrolle der Sitze im Oberdeck mittels der Schalter unterhalb der Sitzbänke durch das Spiegelsystem ersetzt, welches auch bei zahlreichen anderen Fahrzeugen der Serien DE 72, DE 73 und DE 74 eingebaut wurde.

 

Nachdem der Wagen noch recht lange betriebsfähig (aber ohne Zulassung) auf dem Gelände des ehemaligen Straßenbahndepots in der Charlottenburger Königin-Elisabeth-Straße hinterstellt war, wurde der Bus im August 1986 an die Deutsche Schreberjugend (DSJ), Landesverband Berlin, weitergegeben. Diese hatte das Fahrzeug an den Kinderbauernhof/Jugendgästehaus der DSJ in Kreuzberg weitergegeben. Da 2354 dort als Aufenthaltsraum und Sattelkammer genutzt werden sollte, entfernte die BVG vor dem Verkauf den Antriebsstrang.

 

Im Rahmen der städtebaulichen Umgestaltung der Gegend entlang des ehemaligen Grenzstreifens zwischen Kreuzberg und Mitte wurde der Bus am 30. Mai 1992 an die AG Traditionsbus Berlin abgegeben und nach dem Ausbau von noch brauchbaren Ersatzteilen am 4. August 1992 an ein Rollheimerdorf, welches sich in der Wuhlheide befand, weitergereicht. Dort wurde der Bus im Sommer 2005 schrittweise verschrottet.

 

tabellarische Zusammenstellung der Werbungen

17.08.1972 – 28.06.1977                Möbel Hübner, Version 1
29.06.1977 – 04.01.1978                ohne
05.01.1978 – 30.11.1984                Möbel Spieker, Version 1

 

Text: Christian Winck

Stand: März 2011

 

Büssing DE 72

Auf dem Hof Helmholtzstraße präsentiert 2354 seine Bandwerbung für Möbel-Hübner.

Foto: Archiv Winck

Büssing DE 72

An einem Augustabend im Jahr 1975 ist 2354 auf der Linie 54 eingesetzt und nimmt am Hardenbergplatz Fahrgäste auf.

Foto: Archiv Winck

Büssing DE 72

Als nächstes fungierte der Bus wieder als Werbeträger für ein Möbelhaus.

Foto: Archiv Winck

Büssing DE 72

Im Mai 1983 wurde der Bus auf der Linie 53 angetroffen.

Foto: Archiv Winck

 

 

 

zuletzt aktualisiert 1.11.2011