Wagen 2184
Typ Büssing DE 68

Der von Büssing gebaute und von Gaubschat karossierte Wagen 2184 wurde am 19. Juni 1969 auf das Kennzeichen B-V 2184 amtlich zugelassen. Während seiner Einsatzzeit bei der BVG war dieser Wagen auf den Betriebshöfen Usedomer Str. (19. Juni 1969 bis 30. April 1970) und Helmholtzstr. (1. Mai 1970 – 30. Dezember 1981) stationiert. Während viele Wagen der Serie DE 68 zwischen 1970 bis 1978 zu Schaffnerwagen umgebaut wurden, sind nur die zehn Wagen 2160 bis 2163, 2190 bis 2194 und auch 2184 nicht in das Umbauprogramm gelangt. Die fällige Hauptuntersuchung erhielt der Wagen im März 1975; zum 30. Dezember 1981 schied der Bus altersbedingt aus dem BVG-Bestand aus.

Wie viele Fahrzeuge warb auch der Wagen 2184 während seiner Einsatzzeit für verschiedene Produkte. Zunächst ab Juli 1969 für den Kornbrand der Firma Doornkaat werbend, fuhr der Bus nach der Grundinstandsetzung für 1 1/2 Jahre für das Café Keese Reklame, danach erfolgte noch eine Werbebeschriftung für die Firma Miele.

 

Werbungen

Doornkaat Korn

Juli 1969 – Februar 1975

Café Keese

März 1975 – Juni 1976

Miele Waschautomaten

Juli 1976 – Dezember 1981

 

Während viele Fahrzeuge der Serie DE 68 nach der Abstellung noch einmal aus der Betriebsreserve in den Einsatz zurückkehrten (hauptsächlich nach Abstellung der DE-Schaffnerwagen im Jahr 1981 und der ab 1982 schleppend begonnenen Auslieferung der Serie SD 82), ist der Wagen 2184 nicht mehr in den Einsatzbestand zurückgekehrt.

Nach amtlicher Abmeldung des Wagens 2184 und dem Ausscheiden aus dem BVG-Bestand wurde das Fahrzeug am 16. Juli 1982 an einen Händler in Harsum (Niedersachsen) verkauft, der den Bus schon am Folgetag an einen weiteren Händler in Salzgitter (Niedersachsen) weitergab.

Erst im April 1983 fand sich mit der Weinkellerei Pieroth in Burg Layen (Rheinland-Pfalz) bei Bad Kreuznach ein Eigentümer, der das Fahrzeug als Werbewagen und fahrbare Weinstube einsetzte und den Wagen am 27. April 1983 auf das Kennzeichen KH-SY 270 zuließ. Nach fast genau zwei Jahren Einsatzzeit ist der Wagen am 10. April 1985 erneut verkauft worden, diesmal an die Raiffeisen Zentralgenossenschaft eG in Osnabrück. Hier erhielt der Bus das Kennzeichen OS-J 3340 und wurde weiter als Weinstube genutzt.

Nachdem in den Neunzigerjahren die Nutzung des Wagens aufgrund des immer schlechter werdenden Zustands aufgegeben wurde, ist der Bus im August 1996 an das China-Restaurant „Adelheitshof“ bei Celle verkauft worden.

Um den nun nicht mehr TÜV-fähigen Bus doch wieder auf öffentlichem Straßenland fahren zu können, wurde er zulassungsrechtlich auf 6 km/h gedrosselt. Am 26. Oktober 1996 erwarb ein privater Käufer aus Hannover das Fahrzeug; er hat 2184 dann zum Wohnmobil umgebaut. Dabei wurde die Wagenhöhe durch Abtrennen der Fensterholme im Oberdeck verringert und die Zwischendecke vom Fahrerplatz bis hinter der Treppe zum Oberdeck entfernt. Diese Umbaumaßnahmen wurden zwar nie richtig vollendet, dennoch diente der Bus als Wohnraum.

Ende März 2002 übernahm Traditionsbus den Wagen und erhielt darüber hinaus noch diverse Ersatzteile, wie zum Beispiel Luftkessel, eine Rutschkupplung für Motor/Getriebe, diverse Kleinteile und zwei Bremstrommelfutterringe. Das Fahrzeug ist trotz einer kleinen Panne mit eigener Kraft nach Berlin überführt worden und diente uns als Ersatzteilspender, weshalb der Bus zuerst auf einem Außengelände in Fahrland bei Berlin abgestellt worden ist. Zusammen mit dem Bus 1826 (DE 67) hat Traditionsbus den Wagen 2184 zur Ersatzteilgewinnung zerlegt und im November 2004 verschrottet, womit das »Leben« des Wagens 2184 nach etwas mehr als 35 Jahren endete.

Text: Ralf Ziegenhirt