Wagen 1794

Wagen 1794 (Büssing DE 65)
Mit der ersten Bandwerbung und somit vor der GR am Friedrich-Wilhelm-Platz. Foto: Heinz Czweron, Archiv Harald Kunkel
Wagen 1794 (Büssing DE 65)
Pause auf dem Betriebshof mit engen Verwandten. Foto: Harald Kunkel
Wagen 1794 (Büssing DE 65)
Einsatz am südwestlichen Ende der Stadt: 1794 im Ortsteil Stölpchensee. Foto: Bernd Buder
Wagen 1794 (Büssing DE 65)
Im November 1977 passiert der Bus den Hermann-Ehlers-Platz am Rathaus Steglitz. Foto: Sammlung Freytag
Wagen 1794 (Büssing DE 65)
Während der Sanierung bei der Firma Behrendt in Lehnin im Jahr 1994 fertigte Dirk Poguntke diese Dokumentation an.
Wagen 1794 (Büssing DE 65)
...und in der Ansicht von hinten rechts.
Wagen 1794 (Büssing DE 65)
Fünf Jahre nach der Karosserieaufarbeitung sonnt sich der Wagen im August 1999 vor dem damaligen ATB-Domizil auf dem früheren Straßenbahnbetriebshof Char. Das Foto stammt von Mario Lange.
Wagen 1794 (Büssing DE 65)
Weitere fünfzehn Jahre später hat der Bus eine Inneneinrichtung und funktionsfähige Türen. Im Mai 2014 liefen die Vorbereitungen für die Lackierarbeiten bei einer Fremdfirma.

Büssing DE 65

Die Zulassung des numerisch letzten der 136 Fahrzeuge umfassenden Serie vom Typ DE 65 (Wagennummern 1659 - 1794) und von dem Berliner Unternehmen Deutsche Waggon- und Maschinenfabriken gefertigten Busses erfolgte am 8. August 1966. Bereits im selben Monat erhielt der Wagen 1794 eine Bandwerbung für das Waschmittel »Persil«, die erst im Rahmen der fälligen Großreparatur entfernt wurde. Nach Abschluß dieser Großreparatur am 15. September 1972 wurde der Bus noch im selben Monat mit einer Bandwerbung für »Klosterfrau Melissengeist« versehen, mit welcher 1794 nach fast genau 13 jähriger Einsatzzeit am 6. August 1979 auch abgestellt wurde. Lediglich mit Ausnahme weniger Tage während der Großreparatur war somit dieser Bus immer mit Werbung versehen.

Das Fahrzeug war während der gesamten Einsatzzeit bei der BVG dem Betriebshof Zehlendorf zugeordnet.

Auch dieser Bus fand nach erfolgter Abstellung einen Käufer, wenngleich er das Stadtgebiet des damaligen West-Berlins nie verlassen hat. In dem Zeitraum zwischen Abstellung und Verkauf war er vor der Halle des ehemaligen Straßenbahnbetriebshofes Charlottenburg abgestellt. Erwerber war im Jahr 1980 die Firma Cargo-Rent GmbH in der Réaumurstraße in Berlin-Lichterfelde. Einer der dort Beschäftigten baute das Fahrzeug in ein Wohnmobil um, das jedoch aus rechtlichen Gründen nicht als Wohnmobil auf öffentlichem Straßenland stehen durfte. Da der Bus nun als Aufenthaltsraum und Büro genutzt wurde, verblieb er bis Mai 1993 auf dem Gelände der Firma Cargo-Rent GmbH.

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Wagen 1794 (Büssing DE 65)
Zum Aufnahmezeitpunkt dieses Fotos stand 1794 bereits im Besitz der ATB.

Die Gesellschafter der Traditionsbus waren bereits früher auf die auf diesem Gelände abgestellten Autobusse aufmerksam geworden und nach Übernahme zweier Autobusse vom Typ DE 67 (1835 und 1854) wurde im Mai 1993 auch dieser Wagen geborgen. Nach Vergleich mit dem Wagen 1761 stand schließlich fest, daß aufgrund des besseren Zustandes der Wagen 1794 eine Zukunft als Traditionsbus haben sollte.

Bereits im März 1994 war der Bus »entkernt«, das heißt, alle »busfremden« Einbauten waren entfernt und die Restaurierung konnte begonnen werden. Im Rahmen eines Betriebspraktikums eines der Gesellschafter wurde bei der Firma Behrendt in Lehnin die Sanierung des Aufbaus und der Technik durchgeführt und im Dezember 1994 abgeschlossen. Im April 1998 erfolgte die Montage der Seitenwandverkleidungen im Oberdeck und im Winter 1998/99 die zunächst provisorische Montage der Deckenplatten im Oberdeck.

Aufgrund der personellen Bindung der Arbeitskräfte der Traditionsbus für die im Auftrag der BVG auf der Linie 218 eingesetzten Museumsbusse ruhten die Arbeiten an 1794 für viele Jahre weitgehend. Der Bus erhielt aber ab November 2004 sukzessive eine aufgearbeitete Inneneinrichtung zurück, während der wagenbauliche Teil noch nicht komplettiert wurde. Der Förderverein FATB beschloss, die Aufarbeitung des Wagens zu übernehmen. Vor allem die Lackierung und einige diesbezügliche Nebenarbeiten, die seit September 2014 bei einer Fachfirma durchgeführt werden, trennen den Bus von der betriebsfähigen Zulassung, die für den Sommer 2015 angestrebt wird.

 

Wagen 1794 (Büssing DE 65)
Harald Kunkel lichtete den Bus im Oktober 1975 ab. So soll der Wagen nach Abschluß der Sanierung wieder aussehen.

Text: Christian Winck