Büssing DE/DES
Doppeldeckbus für Einmannbetrieb (DES: mit zusätzlichem Schaffnersitz)

Es liegen Beschreibungen vor zu folgenden Büssing DE
DE 65    DE 67    DE 68    DE 70    DE 71/72    DE 73    DE 74

1729    1761    1793    1794    1826    1835    1854    2003    2100    2184    
2329    2332    2353    2354    2379    2390    2396    2397    2437    2443
2540    2549   
2556    2565    2601    2617    LVG 70

Technische Daten Büssing DE

Wagen 2556 der Arbeitsgemeinschaft Traditionsbus

Die DE-Wagen, auch als »Jumbo« bezeichnet, waren die ersten BVG-Doppeldeckbusse für den Einmannbetrieb. Von 1965 bis 1974, also zehn Jahre lang, wurden 816 Fahrzeuge gebaut. Diese Busse waren prägend für das West-Berliner Stadtbild der 70er und frühen 80er Jahre. Bei den DE-Wagen wurden Anfang der 70er Jahre auch die ersten Ganzreklamen eingeführt, bei denen die gesamte Außenfläche für Werbezwecke bunt bemalt wurde. Eine hohe Anzahl dieser phantasievoll-bunten »Pop«-Busse sorgte neben höheren Werbeeinnahmen der BVG auch für mehr Farbe auf Berlins Straßen.

Eine in technischer Hinsicht bemerkenswerte Neuheit war die 1965 mit dem Typ DE eingeführte vollautomatische Ausstiegtür in der Wagenmitte, die sich bei gedrücktem Haltewunsch durch Ziehen einer Haltestellenbremse selbsttätig öffnete und ohne Zutun des Fahrers wieder schloß, sobald der letzte Fahrgast die Klappschranken durchschritten hatte. Dieses Prinzip wendet die BVG - nun allerdings mit Lichtschranken und Trittstufen - noch heute an.

Nachteilig bei der DE-Konstruktion waren aber - bedingt durch den tiefliegenden Gang im Unterdeck und den Mittelausstieg - die beengten Platzverhältnisse für den Unterflurmotor und das Getriebe. Hier war nur Platz für den kleinen Büssing-U7-Motor mit nur 7 Litern Hubraum. Dieser leistete zwar auch seine 156 PS, machte die Busse aber gerade ganze 63 km/h »schnell« und bewirkte, daß selbst geringe Steigungen (und davon gibt es in Berlin einige!) für einen vollbesetzten DE zu einem Problem werden konnten. Aber auch schon bei gemächlichem Tempo entwickelten die Busse ein lautes, hellsingendes Fahrgeräusch, das eher an ein Flugzeug als an einen Bus erinnert.

Eine Kuriosität der »Jumbos« gab es übrigens auf den letzten Schaffnerlinien der BVG: da die BVG länger Schaffner beschäftigte, als Autobusse für den Schaffnerbetrieb vorhanden waren, fuhren zwischen 1978 und 1981 auf den letzten Linien im Schaffnerbetrieb ausgerechnet die eigens für den Einmannbetrieb konstruierten DE-Busse mit zusätzlichem Schaffner, wofür einige Wagen vorübergehend einen fest eingebauten Schaffnersitz erhielten.

Text: Nach Unterlagen der Arbeitsgemeinschaft Traditionsbus Berlin

zuletzt aktualisiert 15.12.2021