Büssing D2U
(Doppeldeckbus mit 2 Achsen und Unterflurmotor)

Es liegen Beschreibungen vor zu folgenden Büssing D2U:
1126    1139    1165    1191    1360    1380    1382    1391    1534    1606    1629

Technische Daten Büssing D2U

Wagen 1629 der Arbeitsgemeinschaft Traditionsbus

Zwischen dem D2U-Prototypen aus dem Jahr 1951, Wagen-Nr. 700, und dem letztgebauten D2U, Wagen 1629 vom Baujahr 1964, liegen 14 Jahre Bauzeit des wohl typischsten Berliner Doppeldeckbusses der Nachkriegszeit.

Selbsttragende Bauweise, moderner Unterflurmotor statt Motorhaube, die »typisch berlinische« große Heckplattform mit der Treppe zum Oberdeck, die langen Viererbänke im Oberdeck und der imposante Kühlergrill an der Front waren Kennzeichen dieses bequemen und robusten Autobusses.

Von den zweiachsigen D2U (daneben wurden 1952 auch 39 dreiachsige Fahrzeuge des Typs D3U angeschafft) ließ die BVG insgesamt 930 Busse bauen, die sehr nachhaltig das West-Berliner Stadtbild prägten. Der Typ D2U - auch als »Trampelwagen« bezeichnet - war d e r BVG-Bus der 50er und 60er Jahre und erlangte sogar weit über Berlins Grenzen hinaus große Bekanntheit. Er wurde zu einem regelrechten »Markenzeichen« der Inselstadt, und so gab es kaum eine Grußpostkarte aus dem westlichen Berlin dieser Zeit, auf der nicht auch ein D2U zu sehen war.

Anfangs noch mit schwergängigen, unsynchronisierten Schaltgetrieben und mit offener Heckplattform geliefert, begann die BVG ab etwa Baujahr 1958 mit dem Einbau von Automatikgetrieben, die die Arbeitsbedingungen der Busfahrer erheblich verbessert haben. Und schließlich mußte die offene Heckplattform ab ca. 1963 wegen sich häufender Fahrgastunfälle mit einer Falttür verschlossen werden.

Bekanntestes Merkmal der D2U-Wagen war aber der »Pendelschaffner« mit Geldwechsler vor dem Bauch und Fahrscheinblock in der Hand, der fortwährend mit seinem »Noch jemand zugestiegen? Noch jemand ohne Fahrschein?« durch den Bus lief. Ihm oblag aber nicht nur das Kassieren, sondern er gab Auskünfte, rief die Haltestellen aus und mußte bei jedem Halt die Plattformtür schließen und dem Fahrer mit dem »Tüüt«-Signal das Zeichen zur Weiterfahrt geben.

Als die letzten »Trampelwagen« 1978 ausgemustert wurden, hatte eine Vielzahl der Busse eine Laufleistung von über 1,2 Millionen Kilometern und eine Einsatzdauer von bis zu 17 Jahren absolviert. Solche Werte wurden erst wieder von den seitenwandsanierten MAN SD 202 erreicht.

Text: nach Unterlagen der Arbeitsgemeinschaft Traditionsbus Berlin