Ausgabe Juni 2018
Liebe Autobusfreunde, liebe Leser!
Am 15. Juni 2018 findet ein besonderer Festakt in der Straße Unter den Linden statt. Eine Institution, die Berliner Sparkasse, feiert an diesem Tag ihr 200-jähriges Bestehen, und der Festakt wird an diesem Tag in keinem geringeren Gebäude als dem Berliner Zeughaus stattfinden. Leider wird diese Veranstaltung nicht öffentlich sein.
Öffentlich sein dagegen wird an diesem Tag und an diesem Ort ein weiterer ganz besonderer und ebenfalls historischer Anblick aus dem Jahre 1965. Denn die Traditionsbus Berlin wird an diesem Festakt auf eine ganz besondere Weise teilnehmen. An diesem Tag wird auch der D2U-Bus 1629 am Zeughaus stehen, mit seiner originalen Bandwerbung "Wenn's um Geld geht… Sparkasse" aus dem Jahre 1965.
Ja, in der Tat, denn unser D2U 1629 trug tatsächlich diese Werbung in der Zeit vom 18. Mai 1965 bis zum 29. April 1970. Und zum Jubiläum der Sparkasse wird der Bus diese Bandwerbung wieder erhalten und sicher der „Eyecatcher“ am Zeughaus werden!
(Foto wird nachgereicht)
So wie auf diesem Foto aus dem Jahre 1965 mit dem Bus 1623 wird auch die Werbung auf 1629 wieder aussehen.
Eine Woche später dann, am 22. Juni 2018, geht der Festakt der Sparkasse weiter mit dem großen Mitarbeiterfest im Wedding in der Gustav-Meyer-Allee. Und auch dort wird unser Bus 1629 mit seiner originalen Sparkassenwerbung wieder der heimliche Star sein.
Trauer um Onkel Hanne
Der Förderverein und die Mitglieder der Traditionsbus Berlin trauern um Onkel Hanne, der am 28. März 2018 nach längerer Krankheit die Bühne des Lebens verlassen musste. Hans-Bernd Birr, von allen aber nur Onkel Hanne genannt, war vom 1. Juli 1995 bis zum 31. Dezember 2002 Mitglied des Fördervereins. Und in seiner aktiven Zeit war Onkel Hanne immer für alle verrückten Dinge in der ATB zu haben. Gleichzeitig war auch er so manches Mal eine Institution, wenn es darum ging, etwas Ruhe in diesen „verrückten Haufen“ zu bringen. Seine Meinung war den Mitgliedern der ATB oft wichtig.
Die sicher verrückteste Aktion unternahm Onkel Hanne im April 1998, als es darum ging, einen alten D2U mit Schaltgetriebe aus Gütersloh nach Berlin zu fahren. Denn dieser Bus 1191 aus dem Jahre 1956 stand schon seit 1973 verkauft bei wechselnden Besitzern insgesamt 25 Jahre lang unter freiem Himmel und diente zum Schluss nur noch als feststehender Lagerraum. Die Zwischendecke war größtenteils herausgeschnitten, eine Reihe von Fenstern fehlte, und die Stoßstange war größtenteils weggerostet und herabgefallen. Wo einst der Kühlergrill diesen Bus schmückte, war nur noch ein gähnendes Loch. Dass dieser Bus alles andere als verkehrssicher oder gar TÜV-fähig war, war auf den allerersten Blick offensichtlich. So schlimm war der äußere Zustand, dass sogar die Mitglieder der Traditionsbus zu jener Zeit Bedenken hatten, diese Überführung vorzunehmen. Nicht so Onkel Hanne! Probleme gab es für ihn sowieso nicht, oder sie wurden immer sofort mit seiner liebenswürdig-schnoddrigen Art einfach weggewischt. Onkel Hanne erklärte sich sofort bereit, zusammen mit einem weiteren Kollegen seines BVG-Heimatbetriebshofes Helmholtzstraße diesen Schaltwagen zurück in seine Geburtsstadt zu bringen. Natürlich wurde der Bus unterwegs durch die Polizei angehalten und für verkehrsunsicher erklärt, doch selbst das konnte Onkel Hanne mit den Polizisten klären und schließlich weiterfahren!
(Foto wird nachgereicht)
Das Foto zeigt unseren Onkel Hanne (ganz rechts) mit seinem Helmholtzer Kollegen und Mitgliedern der Traditionsbus am 21.4.1998 direkt nach der Ankunft von 1191 in Berlin.
Onkel Hanne, Du wirst uns unvergessen bleiben, und Deine lockere Art wird uns fehlen!
Stand 8.4.2019