FATB-Info
Der Redaktionsschluß für diese Seite des FATB lag bereits im Mai 1997, also noch vor den wichtigen Veranstaltungen auf den BVG-Betriebshöfen Indira-Gandhi-Straße, Spandau und Zehlendorf im Rahmen der Feierlichkeiten »150 Jahre Omnibus in Berlin«. Um Ihnen unsere Aktivitäten zu diesen Terminen dennoch präsentieren zu können, wird ausnahmsweise auch im folgenden Monat - Juli - wieder eine Seite des Fördervereins geben. Die ATB besaß im Monat März 26 Autobusse, hierunter nur 4 nicht fahrbereite Wagen (155, 644, 1382 und 1793). Von diesen 26 Wagen waren 21 in der Halle 2 des ehem. Straßenbahnbetriebshofes Charlottenburg (Bf. Char) untergestellt, die restlichen 5 stehen auf dem Außengelände in Fahrland. Zum 15. März 1997 mußte diese Halle des Bf. Char von allen Mietern geräumt werden, die deshalb in die danebenliegende Halle 1 umgezogen sind. Da diese Halle etwa nur halb so groß ist wie die Halle 2, ist sie nun mit den Autobussen der ATB (siehe Foto) sowie mit den Fahrzeugen der restlichen Mieter nahezu voll belegt. In Verbindung mit dem Umzug konnten wir einen zusätzlichen Raum mieten, der, bereits mit Hochregalen ausgestattet, als Lagerraum gut geeignet ist. Als Umzugsgrund steht der Wunsch des vermietenden Immobilienkonzerns, die Halle 2 für zeitlich begrenzte Veranstaltungen nutzbar machen zu können.
Bereits im Februar 1997 gab es auf dem Bf. Char einen Besichtigungstermin durch die Bezirksverordnetenversammlung von Charlottenburg. Hintergrund ist der Plan, einen Baumarkt zu schaffen, wobei die Halle 2 als Verkaufsraum und die Halle 1 als dreigeschossiges Parkhaus ausgebaut werden sollen. Die erforderliche Umwidmung der Verkehrsfläche im Flächennutzungsplan wurde beantragt. Als frühester Termin zur Realisierung dieses Projektes wird Ende 1998 genannt. Die diesjährige Jahreshauptversammlung des Fördervereins fand am 28. Februar 1997 statt und brachte personelle Veränderungen im Vorstand mit sich. Der bisherige dritte Vorsitzende, Herr Sudhof, ist ausgeschieden. Der neue Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender: Frank von Riman-Lipinski, 2. Vorsitzender: Reinhard Arf sowie 3. Vorsitzender: Uwe Könecke. Ralf Putzke als Kassenwart und Manfred Gaßner als Schriftführer wurden in ihren Ämtern bestätigt. Der Unterschied zwischen der ATB und dem Förderverein besteht darin, daß die Förderverein-Mitglieder die Ziele der ATB finanziell unterstützen, jedoch nur zu einem festen Beitrag. [Mitglied werden] Sie werden nicht mit den laufend anfallenden, viel höheren Kosten der Autobusse konfrontiert, die die ATB-Gesellschafter zu tragen haben. Trotzdem wurden zum 1. März 1997 zwei Fördervereinsmitglieder zusätzlich als Gesellschafter in die ATB aufgenommen. Ihre Mitgliedschaft im Förderverein besteht darüberhinaus fort.
Aus der Vereinsarbeit Nach der Fahrsaison 1996 zeigte sich am D2U 64 (1629) eine Reihe von Rostschäden in den Bereichen der Vorder- und Hecktür, sowie an der hinteren rechten Karosserieecke. 1629 wurde im Jahre 1976 durch die BVG überarbeitet und neu lackiert, um anschließend dem Museum in Britz überstellt zu werden. Nun stellte sich heraus, daß Rostschäden, die noch aus der Einsatzzeit vor 1976 stammen, teilweise nur überlackiert worden sind. Über den Jahreswechsel 1996/97 wurden aus diesem Anlaß sämtliche Rostschäden in den genannten Bereichen entfernt und diese Stellen neu lackiert. Um die Jahreswende 1996/97 konnte die ATB zwei weitere Autobusse vom Typ SD in ihren Bestand einreihen: Am 4. Dezember 1996 wurde der Wagen 1749 (MAN SD 80) erworben. Er ist hervorragend erhalten und wird als weiterer Traditionsbus aufbewahrt. Ursprünglich mit vielen anderen ausgemusterten SDs auf dem Abstellplatz Weißenseer Weg stehend, konnte dieser Bus bereits im Juni 1995 von der ATB mit Zustimmung der BVG im Bf. Char sichergestellt werden. Mit dem Erwerb von 1749 wird gleichzeitig ein neuer Weg in der ATB beschritten. Bisher wurde versucht, den Wagenpark von 1951 bis heute repräsentativ darzustellen. Wir werden darüber hinaus bemüht sein, auch aktuelle Autobusse kommenden Generationen zu erhalten. Hier muß der Anfang bereits beim Wagentyp SD gemacht werden, da weder die BVG noch das Deutsche Technik Museum bisher Anstrengungen unternommen haben, diesen Wagentyp für die Nachwelt aufzubewahren (in der Monumentenhalle ist der modernste Autobus ein Büssing DE (Bj. 74, Wagen 2622). Der Wagen 1749 unterscheidet sich deutlich von den bisher in der ATB vorhandenen SDs 2626 und 2892, denn er ist ein Vertreter der sog. Zwei-Treppen-Wagen für das 1978 wiedereingeführte Fahrgastflußprinzip (zwei Treppen / von und zum Oberdeck), das bereits ab 1963 in den 29 Wagen des Typs Bü DF 63/64, 1630-1658, (1658 in der ATB vorhanden) erstmals zur Anwendung kam. Beim zweiten SD als Neuzugang der ATB handelt es sich um den Wagen 3127 vom Typ MAN SD 78. Dieser wurde von der BVG im Oktober 1995 an die Fa. PTI in München verkauft und sollte von dort Ende 1996 an ein Omnibusunternehmen in Horb am Neckar weiterverkauft werden. Auf der Überführung dorthin erlitt er jedoch einen Motorschaden und wurde einer Lkw-Reparaturwerkstatt in Ulm übergeben. Nach der Reparatur in Ulm konnte die ATB diesen Wagen von PTI übernehmen. Die Verwendung von 3127 bei uns ist noch offen, über eine Einreihung in den Museumsbestand ist noch nicht entschieden. Wir möchten zum Schluß auf das Buch »150 Jahre Berliner Omnibus«, eine Festschrift zum Jubiläum, hinweisen, das nun bereits vorliegt und in dem erstmalig die Wagenparkliste der ATB von 1989 bis 1996 veröffentlicht wird. Es erscheint im GVE-Verlag und ist zum Preis von 16,80 DM während der Veranstaltung am 7. Juni 1997 auf dem Betriebshof Zehlendorf an unserem Stand käuflich zu erwerben.
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